Sonntag, 30. Juni 2013

Lets ask Mama...

Ich bin ja nun noch ziemlich neu im Blogger-Leben und suche immer noch den einen oder anderen Richtungspfeil um zu wissen wo es mit mir hingehen soll.

Sehr hilfreich, um verschieden Themen anzusprechen, finde ich die kreativen Blog-Aktionen von einigen anderen Schreibwütigen.

Kathi vom schönen Blog My Boo Poo hatte dabei eine besonders tolle Idee, der ich nun folgen möchte.


Heute ist wieder "Let's ask Mama"- time!
In dieser Staffel, die letzten Sonntag begonnen hat, beantworten mehrere Blog-Mamas dieselbe Frage rund um's Thema Elternsein.

 Die heutige Frage lautet:  
Wie habt ihr entbunden und würdet ihr im Nachhinein daran etwas ändern oder Tipps an Schwangere geben? Wie seid ihr zu eurer Entscheidung gekommen?

Ein sehr spannendes Thema wie ich finde. Und eine klasse Aktion zum Informieren- nicht nur für die Bald-Mamas! Auch alle Schon-Mamas werden beim Beantworten wohl sehr in Erinnerungen schwelgen- so wie ich jetzt!

4Monate, 3Wochen und 4 Tage ist es nun her dass unsere SüßMaus den Weg zu uns gefunden hat.

Die Geburt war der Wahnsinn. So stark, so emotional, so überwältigend, so fordernd, so auslaugend- einfach irre und wunderbar und natürlich auch schmerzhaft.
Die Maus war im Bauch zu klein und die Fruchtwassermenge war auch völlig unter der Norm, sodass man mir beim Kontroll-CTG am Samstag im Krankenhaus (bei 38+2) ans Herz legte zu bleiben.
Es stand für mich ausser Frage dass ich im Krankenhaus entbinde. Ich habe mich um ehrlich zu sein nie mit anderen Möglichkeiten auseinander gesetzt. Der Umstand, dass meine ausgesuchte Hebamme auch eine Krankenhaushebamme war, machte dies natürlich noch selbstverständlicher für mich.
So hatte ich sie beim Vorbereitungskurs, bei der Geburt, während meiner Tage danach im Krankenhaus, die ersten Wochen zu Hause und beim Rückbildungskurs.
Ich persönlich würde es immer wieder so machen- ich habe nichts gegen Hausgeburten oder Geburtshäuser- es ist nur einfach nicht mein Weg und ich brauche die absolute Sicherheit, dass für jede Eventualität Hilfe da ist, um mich "entspannen" zu können.
Die Geburt sollte spätestens den kommenden Freitag medikamentös eingeleitet werden- bis dahin gab man der Kleinen noch Zeit auf natürlichem Weg und mit natürlichen Hilfsmitteln zu uns zu kommen.
Nach Wehensocktail am Sonntag war es dann (vermutlich) die Akkupunktur am Montag, die die ersten Wehen auslöste.
Am nächsten Abend lag die Maus 19.59 in meinen Armen.
Ich war so überglücklich, dass sie nur diese leichten Anstupser brauchte und ich uns weitere "Mittelchen" ersparen konnte.
Meine Hebamme hatte Gott sei Dank genau Schicht zur Geburt und wünschte sich am Nachmittag, dass die Kleine doch so 20.00 kommen könnte, da sie 22uhr Feierabend hatte...:D
Die Wehen waren im Großen und Ganzen- und jetzt, mit etwas zeitlicher Distanz- garnicht so schlimm wie erwartet. Ich lauerte immer auf dieses sagenumwobene "Grauen", aber irgendwie blieb es aus.
Selbstverständlich war es schmerzhaft- oh ja, es war fürchterlich schmerzhaft- aber so wirklich für voll nimmt man es nicht! Der Kopf schaltet aus- man steht mit Mutter Natur in Kontakt und macht einfach das, was man tuen muss- dafür bräuchte es sicher auch keinen Vorbereitungskurs.
Natürlich dachte ich, dass ich sterbe ;) und natürlich dachte ich auch ich schaff das niemals- aber jede Wehenpause lies einen kurz durchatmen und Kraft tanken.
Ich bekam während der Geburt nur Buscopan-Zäpfchen und (wie der Liebste gerade eingeschätzt hat) wohl mindestens 1Kilo Globulis ;).
Vieleicht war es auch die Tatsache dass alles so ruhig ablief- keine Hektik, kein Umherwuseln von Krankenschwestern, Hebammen, Ärzten- all das hatte ich irgendwie erwartet.
Infussionen die schnell gelegt werden müssen, PDA in den Rücken, vieleicht noch eine andere schreiende Gebährende im Nebenkreissaal... Vieleicht war das das Grauen, dass ich erwartet hatte, das aber ausblieb. 
Es war eine tolle WannenGeburt- ImNachhinein.
Direkt nach der Geburt blieb bei mir allerdings dieses angekündigte "Du hast dein Kind im Arm und alles ist vergessen"-Gefühl aus. Zwar waren die Schmerzen direkt erstmal weg, aber ich war völlig benommen. Konnte mich nicht wirklich auf das kleine Wesen in meinem Arm besinnen.
Freude war da anfangs auch nicht so recht- ich konnte keine klaren Gedanken fassen, war mit mir beschäftigt- war völlig hinüber. Ich zitterte am ganzen Körper.
Ich habe die ersten Wochen gebraucht um mit der ganzen Situation zurecht zu kommen.
Sehr beim Verarbeiten geholfen haben mir dabei Fotos, die eine Ärztin während der letzten Züge der Geburt machte.
Es war ein unglaubliches Gefühl, sie mir das erste Mal anzusehen. Ich habe alles nochmal durchlebt- nur ganz bei Verstand.
Da überkam mich das pure Glück- Ich hatte verstanden was ich geleistet hab, dass dieses Baby mein Baby ist, dass es für immer bei uns bleibt, uns unser Leben lang begleiten wird. Ich hatte diesem Engel das Leben geschenkt und das erfüllte mich mit Stolz.
Ich kann nur jedem raten, wenn er die Möglichkeit hat, Fotos machen zu lassen!
Auch wenn man es im ersten Moment absolut unpassend findet- es hilft so beim Verstehen.
Wenn man mich jetzt fragt, hätte ich am liebsten noch ein Video von der ganzen Prozedur gehabt- es ist doch so einmalig (oder vieleicht zweimalig oder dreimalig..) aber eben DER Moment schlechthin.

Die Tage nach der Geburt war ich hoch empfindlich, hab mich unfähig gefühlt, völlig überfordert.
Die Schwestern waren wahnsinnig nett- haben auch beim hundertsten Klingeln liebevoll reagiert und mich beim Stillen unterstützt, als ginge es um ihre eigenen Kinder.
Nur durch ihre Hilfe klappt es jetzt, nach fast 5 Monaten immer noch mit Vollstillen- auch etwas dass ich beim zweiten Kind nie anders machen würde.
Das einzige, was ich vieleicht ändern würde, ist der Besuch gleich am Tag nach der Geburt. Ich hätte es lieber auf den 3. oder 4. Tag verschoben, wollte aber niemanden vor den Kopf stoßen.
Es war einfach doch sehr anstrengend, hat mir aber Besuche in den ersten Tagen zu Hause erspart.
Alles in Allem kann ich nur jedem raten seinen eigenen Weg zu finden.
Sucht euch eine Hebamme, der ihr wirklich vertraut und von der ihr euch verstanden fühlt.
Schon dadurch kommt im Kreissaal eine viel angenehmere Atmosphäre auf.
Auch der Vorbereitungskurs war wirklich schön zum Einstimmen- zwar hat es für den geburtsvorgang nicht wirklich genützt, aber man spürt dass man nicht allein ist, kann alle Ängste offen äußern und baut schon ein Vertrauenverhältnis zur Hebamme auf.
Und es ist völlig in Ordnung nicht sofort das absolute Glücksgefühl zu empfinden.
Das heißt nicht das man unfähig ist eine Mama zu sein.
Vielmehr, dass man verstanden hat welche rießen Aufgabe man jetzt erfüllt und dass man einfach ein wenig Zeit braucht um hinein zu wachsen.
Aber jeder Blick in die Augen des eigenen Kindes macht diese Aufgabe mehr und mehr zum schönsten Job der Welt.

Und ich habe mir schon in der Schwangerschaft immer und immer wieder verinnerlicht:

Eine Geburt ist das natürlichste der Welt. JEDER Mensch ist auf diese Weiße zur Welt gekommen. Milliarden Frauen ertragen diese Schmerzen und leben danach immer noch.
Der Geburtsschmerz hat ein Happy End... Und gleichzeitig einen fantastischen Neu-Beginn!

Liebe Grüße Sandra
P.S. Ich beantworte gern sämtliche Fragen zu dem Thema!  




 

1 Kommentar:

  1. Hallo meine Liebe,
    Sei froh, dass das "Grauen" bei dir ausblieb. Deine Geburt klingt sehr harmonisch und schön und auch ist es toll, dass du nun im reinen mit dir bist :-) Das ist sehr wichtig.

    Meine Geburt war der Horror . . nichtmal der Schmerzen wegen, eher alles andere. Der einzig schöne Moment war der, als ich nach dem letzten Pressen mein Kind in den Armen hielt - endlich!

    Liebste Grüße
    Mine

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