Freitag, 9. Mai 2014

Wie- DU STILLST NOCH???

15 Monate ist meine süße Maus nun jung. 15 Monate, in denen ich sie gestillt habe! Ein halbes Jahr voll, dann lange lange Zeit nach jeder Malzeit und nun noch abends, nachts und bei sämtlichen Wehwehchen.

Es zerrt an meinem Körper, das kann ich nicht verleugnen. Allerdings schon lang nicht mehr so doll wie in der Zeit des Vollstillens.

Von vielen (nicht allen!) Seiten wurde ich schon gefragt wie lang ich  das denn noch durchziehen will... ja einmal reagierte eine andere Mutter sogar erschrocken mit einem "Ihhhhh"... Ich muss lachen, finde es amüsant diese Unwissenheit vor mir zu sehen.

Sofort fiel mir dieser Spruch ein:

Was der Bauer nicht kennt- isst er nicht!

Ja, ziemlich passend wie ich finde!

Über den Tellerrand gucken ist eben nicht jedermanns Sache.

Ich liebe das Stillen bis heute unglaublich doll. Liebe diese Nähe zu meiner Tochter. Diese Gabe, sie oftmals nur allein durch die Brust beruhigen zu können, ihr Schmerzen und Ängste zu nehmen. Ich liebe diese Ruhe die über dem abendlichen Einschlafstillen liegt. Ein gemeinsamer Tagesabschluss mit einem so unglaublich warmen Gefühl dabei im Bauch.
Sie trinkt, ihre Augen sind geschlossen, ihre kleine Hand streichelt über die Brust und über mein Gesicht. Ich küsse ihre Stirn, halte sie fest im Arm, betrachte sie, wie sie ruhig atmet und verliebe mich immer und immer mehr in dieses kleine Wunder.

Ihr merkt schon, es klingt nicht als wolle ich das Stillen so schnell beenden.

Und doch werde ich immer wieder auch sorgenvoll und oft leicht fordernd gefragt ob es denn nun nicht langsam gut sei. Mein Körper hätte ja nun bald keine Reserven mehr und mein Immunsystem garnichts mehr entgegen zu setzen.

Und nun hat es mich also tatsächlich seit Dienstag mächtig erwischt. Was mit leichtem Halsweh anfing und für mich eigentlich mit 2 Tagen erledigt gewesen wäre, hat sich nun doch als etwas hartnäckiger Virus entpupt, der mich im wahrsten Sinne in die Knie zwang- ich bin kraftlos, dauermüde, bekomme schlecht Luft und der Kreislauf lief auch schonmal runder... Eigentlich garnicht so schlimm und eigentlich auch für einen jungen Menschen wie mich ganz gut wegzustecken, aber wenn man eben von seinen eigenen Kräften noch ein Stück abgibt kann das schonmal alles etwas anders sein.
Und so sagte mir meine Ärztin heute sie möchte ein Blutbild machen, vermutet Blutarmut, Mangelerscheinungen durch das Langzeitstillen. Ich sollte mir schon vor wenigen Wochen, als ich eine Mandelentzündung bekam und Antibiotika nehmen sollte, überlegen ob das nicht der Moment des Abstillens sein sollte.

Schon damals kam es für mich nicht infrage und um ehrlich zu sein, habe ich auch jetzt schon meine Entscheidung getroffen.
Ich werde noch nicht aufhören, werde diese Zaubermomente noch nicht hergeben. Es müssen andere Wege gefunden werden um mich aufzupeppeln, nicht aber auf Kosten dieser einmaligen Zeit zwischen Lotta und mir.

Es fällt mir schwerer gegen solche Argumente anzukämpfen als gegen die normalen Dummschwätzer, die es einfach nicht besser wissen.

Meiner Ärztin geht es wirklich um meine Gesundheit, nicht darum, dass es sich ja einfach nicht gehört so lang zu stillen.

Und ihr sorgenvoller Blick spricht schon einige Bände.

Aber ich hoffe nun einfach, dass ich mit Vitamin-Zusätzen und der ein oder anderen Tablette schnell wieder auf den Damm komme und  mein Immunsystem mich nicht mehr allzu oft im Stich lässt.

Gegen eine Erkältung im normalen Maß hat ja auch niemand etwas auszusetzen.
Und die Zeit zwischen meiner Maus und mir werde ich noch so lange wie es geht genießen.

Und nun verratet mir- Gab es einen Punkt X, einen Moment, eine Eingebung die euch veranlasst hat abzustillen? Oder habt ihr euch von Anfang an ein Limit gesetzt und dann an einem vorbestimmten Punkt aufgehört?

Ich wünsche euch einen schönen Abend

fühlt euch gedrückt

1 Kommentar:

  1. Hi Sandra...erst einmal: gute Besserung für dich...halt durch :)

    dann zum stillen...ich bin auch jemand, der es nicht versteht, wie jemand solange stillt...aber aus zwei verschiedenen gründen: erstens mochte ich es selber überhaupt nicht und zweitens waren meine kinder viel zu neugierig und ungeduldig, um gestillt zu werden...meine kleine hat sich mit einem halben jahr quasi selber abgestillt...und ich war sehr glücklich darüber...endlich wieder nur für mich verantwortlich...mein kränkelnder körper hat nicht mehr dafür gesorgt, dass es meinem Kind schlecht geht...ich fühlte mich persönlich dadurch freier und wesentlich entspannter...

    tatsächlich habe ich mir während der Schwangerschaft das ziel gesetzt, 3 Monate durchzuhalten...letztendlich waren es bei beiden 6 Monate...

    Und ganz ehrlich...lass die leute reden...jeder hat seine Gründe, Ansichten etc...und alle sind groß darin, ihre Meinung kund zu tun...aber das stillen ist für euch ein Moment der Zweisamkeit, der nur euch gehört...lass ihn dir nicht schlecht reden...

    ganz ganz liebe grüße...anja

    p.s. wie läuft die Kita?

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